- (Band 1) Franz Noack, Stadtbaumeister in Oldenburg von 1885-1929
- (Band 2) ...dessen sich keiner bey Vermeidung Unser Ungnade zu verweigern..., Die Sozialstruktur in der Stadt und Hausvogtei Oldenburg nach der Steuererhebung von 1744
- (Band 3) Oldenburger Häuserbuch, Gebäude und Bewohner im inneren Bereich der Stadt Oldenburg
- (Band 4) Wir müssen doch in die Zukunft sehen ... Die Entnazifizierung in der Stadt Oldenburg unter britischer Besatzungshoheit (1945-1947)
- (Band 5) Zwangsarbeit und ihre gesellschaftliche Akzeptanz in Oldenburg (1939-1945)
- (Band 6) Festschrift - 100 Jahre Stadtarchiv Oldenburg (1903 - 2003)
- (Band 7) Quellenband zur Geschichte des 1. Weltkrieges in der Stadt Oldenburg
Veröffentlichungen, Band 6
Stadtarchiv
Festschrift – 100 Jahre Stadtarchiv Oldenburg (1903 bis 2003)

145 Seiten, 26 Abbildungen, erschienen im Isensee Verlag Oldenburg
100 Jahre sind eine lange Zeit. Da ist es berechtigt, sich auf die Ursprünge zu besinnen, den eigenen Standort zu bestimmen und Perspektiven für die Zukunft zu entwerfen.
Dies dürfte mit der nun vorliegenden Publikation gelungen sein. Ermöglicht werden konnte die Veröffentlichung durch die freundliche Unterstützung der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO).
Der Band beginnt mit einem Beitrag von Rüdiger Sander zur Frühzeit archivischer Bestrebungen, die schon bald nach Entstehung des ersten wichtigen städtischen Dokuments, der Stadtrechtsurkunde von 1345 einsetzen und später Anlass geben, dem Syndikus der Stadt archivarische Aufgaben zu übertragen.
Anschließend beleuchtet Cord Eberspächer die Situation im 19. Jahrhundert, die wohl zu Recht als „Papierkrieg hinter den Kulissen“ bezeichnet wird und sicherlich auch zum Neubau des heutigen Rathauses von 1888 geführt hat.
Die eigentliche Geschichte des Stadtarchivs Oldenburg, bearbeitet von Joachim Tautz, beginnt 1903 mit dem ersten Stadtarchivar Professor Doktor Dietrich Kohl. Es folgt der 1. Weltkrieg, die Inflation sowie die Situation in der NS-Zeit mit den Auslagerungen während des 2. Weltkrieges, bis hin zum Abschluss eines Depositalvertrages im Jahr 1962 und der Einlagerung der meisten städtischen Archivalien im Magazinturm des Staatsarchivs.
Es schließen sich kurze Biographien aller Stadtarchivare aus dieser Zeit an, zusammengestellt von Joachim Schrape. Ferner beschreibt er kurz den von ihm als Regesten erfassten Urkundenbestand von 1530 bis 1826 vor, der bislang unveröffentlicht war und jetzt im Internet abrufbar ist.
Matthias Nistal stellt das Niedersächsische Staatsarchiv Oldenburg vor, welches das Stadtarchiv Oldenburg seit 1962 als Depositum verwahrt und die historische Überlieferung des ehemaligen Landes Oldenburg archivisch betreut.
Friedrich Wißmann vom Institut für Pädagogik der Fakultät I – Erziehungs- und Bildungswissenschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg beleuchtet die Bedeutung von Stadtarchiven für die Geschichte des Bildungswesens.
Aus der Sicht eines Historikers zeigt Klaus Saul die Bedeutung kommunaler und regionaler Archive für die Geschichtswissenschaft auf. Dabei geht er auch darauf ein, inwieweit diese auf Aufbewahrung und Aufbereitung möglichst unterschiedlicher Quellengattungen angewiesen ist. Des weiteren formuliert er Wünsche der historischen Forschung an die Kommunalarchive.
Friedrich Scheele präsentiert die Möglichkeiten digitaler Archivierung von Bildern, die sich für Museen und Archive gleichermaßen anbietet.
Im Anschluss daran stellt Katharina Hoffmann die Möglichkeiten historischer Bildungsarbeit beziehungsweise der Archivpägdagogik im „Lernort“ Stadtarchiv dar.
Dass das Internet auch für kommunale Archive attraktive und interessante Chancen bietet, zeigen Katharina Hoffmann und Claus Ahrens in dem Beitrag „Stadtarchiv goes Internet“.
Einen Ausblick auf die Situation der Kommunalarchive in der heutigen Zeit – konfrontiert mit Finanznot und Verwaltungsreform – bietet der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Niedersächsischen Kommunalarchivare Ernst Böhme.
Grundlage der Arbeit des Stadtarchivs Oldenburg ist heute das Niedersächsische Archivgesetz vom 25. Mai 1993, welches auch die Kommunen verpflichtet, ihr Archivgut auf Dauer sicher zu verwahren und vor unbefugter Nutzung, Beschädigung oder Vernichtung zu schützen. Gleichzeitig regelt das Gesetz die Nutzung der Unterlagen. Grundsätzlich gibt es Jedem die Möglichkeit, diese nach Ablauf der Schutzfristen auch einzusehen.
Mittlerweile hat sich das städtische Archivgut auf eine Länge von über zwei Kilometern angesammelt (Stand: 2025). Archiviert werden Informationsträger der Stadt Oldenburg im weitesten Sinne: Von der klassischen Akte, die naturgemäß den größten Anteil ausmacht, über Abbildungen, Bücher, Broschüren, EDV-gespeicherten Daten, Filme, Flugblättern, Fotos, Karten, Mikrofilmen- und -fiches, Plänen, Plakaten bis hin zu Zeitschriften und Zeitungen.
Zuletzt geändert am 4. Juli 2025