Entlastung bei der Haushaltslage

Steuerschätzungen und Finanzausgleich sorgen für Verbesserungen in 2026

Defizit sinkt im laufenden Jahr um zwei Drittel

Die Finanzlage der Stadt Oldenburg entwickelt sich besser als ursprünglich geplant: So hat sich das für das laufende Haushaltsjahr 2025 prognostizierte Defizit um rund 61,8 Millionen Euro, also um rund zwei Drittel, verringert. Zudem ist nach neuesten Berechnungen davon auszugehen, dass das für den Haushalt des kommenden Jahres 2026 angesetzte Defizit geringer ausfallen wird als bei der Vorstellung des Haushaltsentwurfs im Oktober 2025 angenommen. „Die aktuellen Zahlen sind ein wichtiges Signal der Stabilität in herausfordernden Zeiten. Sie zeigen, dass Oldenburg wirtschaftlich weiterhin auf einem soliden Fundament steht“, sagt Oberbürgermeister Jürgen Krogmann.

Gewerbesteuer sprudelt

Für das Jahr 2025 war laut Ergebnishaushalt ein Fehlbetrag von rund 91,5 Millionen Euro geplant – die tatsächliche Entwicklung im laufenden Jahr lässt allerdings erwarten, dass das Defizit auf rund 29,7 Millionen Euro sinkt. Grund dafür sind vor allem Verbesserungen bei den Gewerbesteuereinnahmen (eingeplant im Haushaltsentwurf waren 169 Millionen Euro – erwartet werden nunmehr 236 Millionen Euro). Darüber hinaus haben sich Mehrerträge durch die Steuerschätzung beim Gemeindeanteil an der Einkommensteuer und an der Umsatzsteuer in Höhe von insgesamt 3,3 Millionen Euro ergeben.

Mehr Geld aus dem Finanzausgleich

Der von der Verwaltung vorgelegte Haushaltsentwurf für 2026 sieht bisher ein Defizit von 89,3 Millionen Euro vor. Unterdessen zeichnet sich ab, dass nach der aktuellen Neuberechnung des Kommunalen Finanzausgleichs sowie aufgrund der Prognosen der November-Steuerschätzung für das nächste Jahr Mehrerträge in Höhe von insgesamt rund 21 Millionen Euro zu erwarten sind. Die Stadt Oldenburg kann demnach mit zusätzlichen 14 Millionen Euro aus dem Finanzausgleich rechnen. Darüber hinaus prognostiziert die November-Steuerschätzung höhere Erträge beim Anteil an der Einkommensteuer im Vergleich zur ursprünglichen Planung (plus drei Millionen Euro) und beim Anteil an der Umsatzsteuer (plus vier Millionen Euro). Daher ist von einer geringeren Defizithöhe als zunächst geplant auszugehen.

195 Millionen Euro in der Rücklage

Seit 2012 konnte die Stadt Oldenburg in jedem Jahr einen Überschuss im Ergebnishaushalt erwirtschaften, zuletzt im Jahr 2024 in Höhe von rund 6,3 Millionen Euro. So konnte gezielt eine Überschussrücklage gebildet werden, auf die nun zurückgegriffen werden kann, um Defizite auszugleichen. Die Überschussrücklage beläuft sich auf rund 195 Millionen Euro.

„Weil die mittelfristige Finanzplanung für die Jahre 2027 bis 2029 weiterhin hohe Fehlbedarfe aufweist, sind künftig noch deutlichere Anstrengungen nötig, um Aufwandsreduzierungen beziehungsweise Ertragssteigerungen zu erreichen“, betont Erste Stadträtin Dr. Julia Figura.

Vorgesehen ist, dass der Stadtrat den Haushalt für 2026 in seiner Sitzung am Montag, 15. Dezember 2025, verabschiedet.

Zuletzt geändert am 26. November 2025