Ausbau der Hindenburgstraße

Für Busse und Lkw weiterhin gesperrt – Zweiter Abschnitt startet im Herbst

Erster Bauabschnitt fertig: Über den Sommer freie Fahrt

Der erste Meilenstein ist geschafft: Im März 2024 startete der Ausbau der Hindenburgstraße von der Lindenallee bis zur Tappenbeckstraße – und seit Freitag, 25. Juli 2025, ist dieser erste umfangreiche Bauabschnitt abgeschlossen. Nun heißt es vorerst wieder „freie Fahrt“ – lediglich für Linienbusse und den Schwerlastverkehr bleibt der Bereich weiterhin gesperrt. Ab Herbst 2025 folgt der zweite Bauabschnitt von der Tappenbeckstraße bis zur Tirpitzstraße 33. An dem Projekt sind die Stadt und der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) beteiligt, auch die EWE hat Arbeiten vorgenommen.

Welche Arbeiten sind bereits abgeschlossen?

Die rund 270 Meter lange Strecke von der Hindenburgstraße bis zur Tappenbeckstraße war in einem baulich und verkehrstechnisch schlechten Zustand. Der Untergrund war in großen Bereichen nicht ausreichend tragfähig und die Oberflächenentwässerung einschließlich der Kanäle sehr schadhaft. Deshalb hat die Stadt die Fahrbahn grundhaft ausgebaut und die Nebenanlagen komplett neu mit dem vorhandenen historischen Klinkerpflaster gestaltet. Der Bereich von der Einmündung Proppingstraße bis zur Einmündung Tappenbeckstraße wurde aus Gründen des Denkmalschutzes mit einer Großkopfpflasterung aus geschnittenem Naturstein hergestellt.

Zuvor hat der OOWV den alten Mischwasserkanal durch einen neuen mit einem Durchmesser von einem Meter inklusive aller Hausanschlüsse ersetzt und zusätzlich einen neuen Regenwasserkanal eingebaut. Damit wurde ein Trennsystem umgesetzt, das die Kläranlage entlastet. Im Zuge der Maßnahmen des OOWV und der Stadt hat zudem die EWE die alten Gasleitungen und, entgegen der ursprünglichen Planung, auch die alte Wasserleitung inklusive aller Hausanschlüsse erneuert.

Gab es besondere Herausforderungen im ersten Abschnitt?

Ja, deshalb gab es auch zeitliche Verzögerungen im Bauablauf. Besonders im ersten Abschnitt bis zur Proppingstraße wurden mehrere mit Bauschutt zugeschüttete alte Entwässerungsgräben gefunden. Hier staute sich viel Wasser, so dass die Arbeiten unter der Regie des OOWV nur langsam vorangehen konnten. Der Austausch der oben genannten Wasserleitung durch die EWE verlängerte ebenfalls die Bauzeit für die Fertigstellung der Rad- und Gehwege.  

Außerdem konnte ein großer vorhandener Durchdringungsschacht in der Tappenbeckstraße nicht wie geplant übernommen werden: Er war entgegen der Ergebnisse aus den Voruntersuchungen baufällig und musste komplett neu aufgemauert werden. Das wurde erst nach der kompletten Freilegung des Schachts während des Aufbruchs der Fahrbahn sichtbar und musste kurzfristig entschieden und entsprechend umgeplant werden.

Ein besonderer Dank gilt den Anwohnenden und angrenzenden Geschäften, die die erheblichen Einschränkungen mit Geduld ertragen haben – auch vor dem Hintergrund der Verzögerungen aufgrund der nicht vorhersehbaren zusätzlichen Arbeiten.

Wann startet der zweite Bauabschnitt und was wird dort gemacht?

Der zweite Bauabschnitt geht nun in die Ausschreibung und startet im Herbst. Er betrifft den Bereich von der Tappenbeckstraße bis zur Tirpitzstraße 33 und umfasst umfangreiche Kanalbauarbeiten in diesem Abschnitt. Der neue Regenwasserkanal entwässert dann über die Dobbenwiesen in den Kaiserteich. Vorweggeschaltet wird auf der Dobbenwiese eine unterirdische umfangreiche Regenwasserbehandlungsanlage, in der das Regenwasser vor der Einleitung in den Kaiserteich vorbehandelt wird.

Die Straße wird in dem Bereich asphaltiert, Rad- und Fußwege werden auch hier, analog zum ersten Bauabschnitt, mit dem historischen Klinkerpflaster neugestaltet. 

Wie geht es danach weiter?

Im Anschluss startet der dritte Bauabschnitt von der Tirpitzstraße 33 über den Gerberhof bis zum Prinzessinweg. Die gesamte Maßnahme wird Stand Mitte Juli 2025 voraussichtlich im Sommer 2028 abgeschlossen sein.

Was bedeutet das für den Verkehr?

Besondere Einschränkungen für Linienbusse und für den Schwerlastverkehr bleiben auch bis zum Beginn des zweiten Bauabschnitts im Herbst 2025 bestehen. Der Grund dafür ist, dass sich das verbaute Großpflaster im ersten Abschnitt erst richtig verfestigen muss.

Die VWG wird den Linienbusverkehr nach wie vor ab dem Westkreuz über die Ofener Straße lenken. Wer mit dem Bus fährt, erhält bei der VWG nähere Informationen zur Umleitung zu den Haltestellen ».

Wieso ist ein Ausbau der Hindenburgstraße überhaupt notwendig und was kostet das?

Die Maßnahmen an der Hindenburgstraße sind aufgrund des baulich und verkehrstechnisch schlechten Zustands dringend notwendig.

Die Gesamtkosten des ersten Bauabschnitts belaufen sich auf etwa 1,99 Millionen Euro. Davon trägt der OOWV etwa 1,03 Millionen Euro, die Stadt Oldenburg rund 964.000 Euro. Die Kosten für den zweiten Bauabschnitt betragen 2,3 Millionen Euro, von denen der OOWV etwa 1,3 Millionen Euro übernimmt. Der städtische Anteil der Kosten wird mit bis zu 60 Prozent durch Finanzmittel gemäß dem Niedersächsischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes gefördert.

Zuletzt geändert am 28. Juli 2025