Leo Trepp

Leo Trepp (geboren 1913 in Mainz, gestorben 2010 in San Francisco) studierte zunächst Philosophie und Philologie an der Universität Frankfurt. Er war ab 1936 Landesrabbiner in Oldenburg und erreichte die Einrichtung einer jüdischen Schule. Jüdische Kinder, die seit 1938 keine öffentlichen Schulen mehr besuchen durften, konnten dort bis 1940 unterrichtet werden. Am Tag nach den Novemberpogromen 1938, bei denen auch die Oldenburger Synagoge in Brand gesetzt und zerstört wurde, verhafteten die Nationalsozialisten Leo Trepp mit allen Männern der Gemeinde und führten sie in einer demütigenden Weise durch die Innenstadt. Im Gedenken an dieses Ereignis findet alljährlich in Oldenburg der Erinnerungsgang » statt. Leo Trepp nahm am 10. November 1988 selbst daran teil.

Am 11. November 1938 wurden alle 43 jüdischen Männer Oldenburgs in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert. Der britische Hauptrabbiner Joseph Hertz setzte sich für Leo Trepp ein, so dass dieser aus dem Konzentrationslager entlassen wurde und im Dezember 1938 über England in die USA emigrieren konnte. Dort studierte er an der Harvard University und arbeitete als Rabbiner in verschiedenen Gemeinden sowie als Professor für Philosophie und Geisteswissenschaften. Fast alle Familienmitglieder Trepps wurden ermordet.

Er besuchte Deutschland über viele Jahre bereits ab 1954 regelmäßig, um als Professor an verschiedenen Universitäten zu lehren und sich für die Neugründung der Jüdischen Gemeinde in Oldenburg sowie den christlich-jüdischen Dialog einzusetzen. Auch warnte er vor einer Zunahme des Antisemitismus und Antizionismus in Deutschland. Im Jahr 1990 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Oldenburg » ernannt.

Besuchsort

  • Leo-Trepp-Büste bei der Synagoge, Leo-Trepp-Straße 15-17
  • Leo-Trepp-Straße (hinter dem PFL)

Zuletzt geändert am 26. Mai 2025